Wenn Bitcoins & Co verloren sind, könnten unterschiedliche Ursachen dahinterstecken. Hardwaredefekte oder zu wenig Know-how in puncto Datensicherung kann teuer werden. Je wertvoller das Vermögen, desto größer der Schaden; erfolgreicher Broker sind nicht unbedingt auch IT-Cracks. Welche Maßnahmen können Laien selbst umsetzen und wann ist ein Profi gefragt?
Gründe für den Verlust der Crypto-Währungen werden ja nach Art der Sicherung entweder in der Hardware oder im Umfeld der Software gesucht. Existiert keine weitere Datensicherung und die Festplatte ist defekt, das Smartphone startet nicht oder der Datenträger lässt sich einfach nicht auffinden, geraten Bitcoin-Inhaber schnell in Verzweiflung. Wer sich jetzt die Haare rauft und die Vernachlässigung der Datensicherung verflucht, ist zumindest für das nächste Mal schlauer. Dennoch lohnt es sich gerade bei Hardwaredefekten, die Taskforce in Form eines Spezialisten einzuschalten und das Mögliche zu versuchen. Ähnliches gilt bei Problemen mit der Software. Wurden die Daten überschrieben, startet das Betriebssystem nicht mehr oder wurde unbedacht die Werkseinstellung wieder hergestellt? Nach der ersten Schrecksekunde heißt es zunächst einmal tief durchatmen und den Kopf nicht in den Sand stecken.
Was tun bei Datenverlust?
Ruhig bleiben lautet das erste Gebot. Wer jetzt verzweifelt und aufgibt, hat nichts gewonnen, wohl aber alles verloren. Im nächsten Schritt sollte ein Profi an Bord geholt werden. Werden jetzt kostbare Zeit und Nerven damit vergeudet, sich selbst ohne wirkliche Kenntnisse durch das Nirvana kryptischer Codes zu klicken oder semiprofessionelle Freude oder Familienmitglieder um Hilfe zu bitten, könnte das im besten Fall die Phase des nervösen Nicht-Wissens verlängern; im schlimmsten Fall werden wertvolle Indizien übersehen oder gar zerstört. Bevor es an die Datenrettung geht, sollte der Auftrag kalkuliert werden. So gibt es anschließend keine bösen Überraschungen und die entstehenden Kosten sind vor Auftragserteilung bekannt. Nun kann die Rekonstruktion des Schlüssels starten.
Am Anfang steht der Schlüssel! So geht die sichere Einrichtung für Crypto Währungen
Damit es gar nicht erst zum Datenverlust kommen kann, sollten Käufer von Crypto Währungen bereits im Vorfeld die nötigen Schritte zu Datensicherung beachten. Professionelle Software und regelmäßige Back-ups sind unerlässlich. Wer sich bereits im Vorfeld intensiv damit auseinandersetzt und sich über die verschiedenen Verfahren im Klaren ist, riskiert weniger.
Wie funktioniert die Speicherung?
Das eigentliche Vermögen wird in sogenannten Blockchains gespeichert, zu denen der User über einen privaten Schlüssel einen Zugang erhält. Beim Erstellen einer Wallet werden die Schlüssel automatisch generiert und anschließend gespeichert. Jetzt heißt es, die bestmögliche Entscheidung für den Speicherort treffen: Die lokale Speicherung in einer Wallet-Software könnte beim Verlust des Handys gleichsam zum Datenverlust führen. Der Cloud-Wallet begegnen viele Käufer mit Skepsis, ebenso wie einem virtuellen Wallet-Konto bei einer Handelsplattform. Welche Lösung auch immer gewählt wird – die Sicherung des Schlüssels ist im wahrsten Sinne des Wortes der Schlüssel zu allem! Ohne diesen Schlüssel, der eigentlich eine kryptische Signatur ist, geht gar nichts. Eine Kopie auf einem externen Datenträger gehört übrigens zu den beliebtesten Möglichkeiten.
Mit Sicherheit: 7 Schritte zum eigenen Wallet
- Original Software der entsprechenden Crypto Währung herunterladen und SOFORT ein Backup speichern
- Zwei-Faktor-Authentifizierung wählen
- Die Nutzung der Wallet beginnt mit der Erstellung des Schlüssels
- Das Wiederherstellungspasswort sollte unbedingt an einem sicheren Ort gespeichert werden, wobei keinesfalls Screenshots oder gar Kopien der Klartext-Informationen im selben Ordner oder auf dem PC gespeichert werden sollte
- Vorsicht vor Phishing
- Weitergabe der sensiblen Daten ausschließlich an vertrauenswürdige Personen
- Regelmäßige Software Updates durchführen
Grundsätzlich hilft ein grundlegendes Verständnis Neulingen dabei, die kryptische Welt der virtuellen Geldanlage zu verstehen. Denn auch wenn Anleger selbst nur den Schlüssel speichern, wo genau befindet sich denn nun das virtuelle Geld? Was ist eine Blockchain? Und wie wird das Geld übertragen?
Zunächst einmal existieren die sogenannten Coins ausschließlich im Netzwerk. Sie sind niemals auf einer Festplatte oder einem Datenträger gespeichert. Insofern kann bei einem Hardwaredefekt auch nicht das Vermögen verloren gehen, sondern nur der Zugriff darauf. Dieser Zugriff kann sowohl online als auch offline gespeichert werden.
Der Ort im Netzwerk, an dem sich das virtuelle Vermögen befindet, sind sogenannte Blockchains. Dahinter verbirgt sich eine Datenbank, die ihre Informationen auf unzähligen verschiedenen Computern speichert und das weltweit. Diese dezentrale Sicherung sorgt für bestmögliche Sicherheit; die Zusammensetzung der Datenblöcke gilt als außergewöhnlich sicher. Das Prinzip dahinter ist genial: Eine Blockchain besteht aus einer Kette von Datenblöcken, bei der jeder Block einen Verweis auf den vorherigen Block besitzt. Damit lässt sich nicht willkürlich ein einziger Block manipulieren, es müsste also die ganze Kette auf Millionen von Rechnern auf der ganzen Welt verändert werden.
Online oder Offline Wallet – was ist sicherer?
Das Wallet stellt des Konto dar und auch hier gilt: Es sind die Zugangsdaten, für die ein geeigneter Speicherort gefunden werden muss. Online gespeicherte Zugangsdaten bieten den Vorteil, dass der Zugriff einfacher und schneller ist – die Gefahr dabei sind eventuelle Hackerangriffe. Bei der Wahl des Wallet-Anbieters lohnt sich also ein Blick auf die Sicherheit. Offline gespeicherte Zugangsdaten können oldschool auf Papier ausgedruckt oder auf einem Stick gespeichert werden. Sie sind vor Hackern geschützt, allerdings nicht vor Verlust in den eigenen vier Wänden – es sollen bereits Schlüssel einem Umzug zum Opfer gefallen sein – oder vor Phishing beim Eingeben.
Welche Wallet auch immer gewählt wird, sie sollte im besten Fall direkt beim Hersteller gekauft werden. Gebrauchte Wallets bergen das Risiko, bereits mit Malware infiziert zu sein.
Wie sehen die digitalen Schlüssel aus?
Die Public Keys und Private Keys öffnen den Zugang zur Wallet und machen Transaktionen durch ihre Signatur erst möglich. Doch wie funktioniert das Prinzip?
Das Wallet besteht aus 26 bis 35 alphanumerischen Zeichen, die zufällig aneinander gereiht werden. Public Keys sind das Äquivalent zur IBAN, sie dürfen also an andere weitergegeben werden. Private Keys dagegen können mit der PIN verglichen werden; sie sind absolut vertraulich. Im Detail besteht ein Schlüssel aus einer Reihe von zufälligen Zahlen.
Ist der Zugriff auf den Schlüssel verloren, ist auch das virtuelle Vermögen verloren. Sofern die Daten noch irgendwo gespeichert sind, besteht für einen Profi eine reelle Chance, überschriebene Daten oder Daten auf einem beschädigten Speichermedium wiederherstellen zu können.
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